Vorzeigeprojekt: Die Glaskuppel am Albert Square, Knokke

Projektübersicht: 

• Ingenieurbüro: Jan de Nul 

• Architekt: Philippe Samyn 

• Generalunternehmer: Jan de Nul 

Im Herzen der belgischen Küstenstadt Knokke krönt nun eine revolutionäre Kuppel aus Glas und Edelstahl mit einem Radius von 7,0 Metern den Albertplatz und schlägt damit ein neues Kapitel architektonischer und struktureller Innovation auf. Dieses ikonische Bauwerk ist Teil eines umfassenderen Projekts zur Lösung des Parkplatzproblems der Stadt, bei dem der unterirdische Raum für ein Parkhaus mit 150 Stellplätzen genutzt und der darüber liegende Platz in einen attraktiven öffentlichen Raum verwandelt wird.  

Einzigartig in seiner Art 

Die Struktur der Kuppel ist anders als jede andere zuvor. Der Glaspavillon wird ohne herkömmliche Schweißnähte oder Schrauben zusammengebaut, stattdessen werden die Stahlteile durch eine einzigartige „Puzzlemethode“ verbunden, bei der einzelne Stäbe mit Hilfe von Steckverbindungen zusammengefügt werden. Dieser Ansatz steigert nicht nur den ästhetischen Reiz, sondern stellt auch eine bemerkenswerte technische Herausforderung dar.  

Technische Herausforderungen und die Lösungen 

Von Anfang an war die genaue Modellierung der Randbedingungen, wie z.B. der Rotations- und Translationssteifigkeit der Stabverbindungen entscheidend. Die Vereinfachung dieser komplexen Bedingungen unter Beibehaltung der Präzision erforderte umfangreiche Labortests, um die korrekten Werte für die Rotationssteifigkeit zu ermitteln. Mit der Weiterentwicklung des Modells ergaben sich weitere Herausforderungen, wie die Bestimmung der kritischsten Lastkombinationen und die Gewährleistung der Stabilität dieser hochflexiblen Struktur.  

Erweiterte Analysetechniken 

Um diese Komplexität zu steuern, wurde eine nichtlineare Analyse Th.3. Ordnung durchgeführt, bei der anfängliche Imperfektionen berücksichtigt wurden, um reale Bedingungen zu simulieren. Der Einsatz von SCIA Engineer war für diesen Prozess unerlässlich. Zu den Hauptmerkmalen der Software, die den erfolgreichen Entwurf erleichterten, gehören: 

• Tabellenkalkulationseingabe: Mit einem Hilfsskript in Excel konnte die Windlast als Knotenlast direkt in das Modell eingegeben werden. 

• Nichtlineare Analyse Th.3. Ordnung: Entscheidend für die Gewährleistung der Stabilität der elastischen Struktur unter Berücksichtigung der nichtlinearen Verbindungen an den Enden der einzelnen Elemente. 

• Werkzeuge zur Bewertung von Stahlbauteilen: Ermöglichten schnelle und genaue Beurteilungen, was für die Einhaltung der engen Zeitvorgaben des Projekts entscheidend war.